Wartung und Pflege von PV Anlagen: Wie viel Aufwand steckt dahinter?
Photovoltaikanlagen – zuverlässig, wartungsarm, langlebig
Photovoltaikanlagen gelten als eine der zuverlässigsten Energiequellen überhaupt. Moderne Module haben kaum bewegliche Teile, Wechselrichter und Speicher laufen automatisiert – und das Monitoring erfolgt per App oder Portal. Doch viele Interessenten fragen sich: Wie viel Wartung ist eigentlich notwendig?
Die kurze Antwort: Sehr wenig. PV-Anlagen sind nahezu wartungsfrei. Dennoch gibt es einige Punkte, die regelmäßig überprüft werden sollten, um einen effizienten und sicheren Betrieb über Jahrzehnte sicherzustellen.
1. Wartung im Privathaushalt: Kaum Aufwand nötig
Für Einfamilienhäuser gilt: Eine Photovoltaikanlage benötigt kaum Wartung.
• Visuelle Kontrolle: Einmal im Jahr genügt es, die Anlage grob in Augenschein zu nehmen. Gibt es offensichtliche Schäden am Dach oder an den Modulen? Sind Kabel oder Stecker sichtbar locker?
• Monitoring prüfen: Moderne Wechselrichter und Apps melden automatisch Fehler. Ein schneller Blick in die App zeigt, ob alles normal läuft.
• Reinigung: Module reinigen sich meist selbst durch Regen. Nur bei starker Verschmutzung (z. B. durch landwirtschaftliche Nähe, Industrieabgase oder viel Vogelkot) sollte eine professionelle Reinigung erfolgen.
• Steckverbindungen checken: Bei manchen Systemen ist es sinnvoll, einmal im Jahr am Wechselrichter die Stecker zu prüfen.
👉 Unsere Empfehlung: Für Privathaushalte sind Wartungsverträge meist nicht notwendig. Bei Problemen sollte man gezielt ein Fachunternehmen beauftragen. Das spart Kosten und ist in der Praxis völlig ausreichend.
2. Wartung bei Unternehmen: individuell und wichtig
Im gewerblichen Bereich sieht es anders aus. Hier sind die Anlagen größer, die Investitionen höher und die Ausfallkosten deutlich spürbarer.
• Regelmäßige Sichtprüfungen: Mindestens einmal pro Jahr sollte ein Fachbetrieb die Module, Unterkonstruktion und Kabelwege prüfen.
• Ertragskontrolle: Abgleich der tatsächlichen Erträge mit den Prognosen. Abweichungen können auf Defekte oder Verschmutzung hinweisen.
• Thermografie & Elektroprüfung: Mit Wärmebildkameras lassen sich Hotspots aufspüren, elektrische Messungen decken Kontaktprobleme auf.
• Reinigungskonzept: Bei Flachdachanlagen oder Anlagen in staubiger Umgebung ist eine regelmäßige Reinigung sinnvoll.
• Verträge: Für Unternehmen empfehlen wir Wartungsverträge, die individuell auf die Anlagengröße zugeschnitten sind.
👉 So können Ausfälle vermieden und Erträge maximiert werden – ein Muss für große Investitionen.
3. Checkliste für die eigene Wartung
Damit auch Privatkunden selbst aktiv etwas tun können, hier eine einfache Checkliste:
• 🔍 Module ansehen: Sind Glasbrüche, Ablagerungen oder starke Verschmutzungen sichtbar?
• 🔌 Wechselrichter prüfen: Blinkt oder piept er? Gibt es Fehlermeldungen in der App?
• 📊 Monitoring kontrollieren: Stimmen die Ertragsdaten mit den Vorjahren überein?
• 🌧️ Umgebung beachten: Neue Bäume gewachsen, die Schatten werfen? Dachziegel verschoben?
• ⚡ Steckverbindungen checken: Sind Kabel sichtbar locker oder beschädigt?
Alles, was darüber hinausgeht, sollte ein Fachbetrieb übernehmen.
4. Reinigung – nur bei Bedarf
Eine der häufigsten Fragen: Muss man Solarmodule regelmäßig reinigen?
Antwort: In den meisten Fällen nicht.
• Schrägdächer reinigen sich durch Regen und Schnee fast von selbst.
• Flachdächer können schneller verschmutzen, z. B. durch Pollen oder Vogelkot. Hier lohnt sich eine Reinigung alle paar Jahre.
• Landwirtschaftliche Nähe (Stallungen, Felder) erhöht den Reinigungsbedarf.
👉 Empfehlung: Nicht auf Verdacht reinigen, sondern erst, wenn der Ertrag sichtbar nachlässt oder Verschmutzungen klar erkennbar sind.
5. Speicher und Wallbox: kleine Zusatzchecks
Wer neben der PV-Anlage auch einen Batteriespeicher oder eine Wallbox nutzt, sollte gelegentlich prüfen:
• Zeigt die App normale Lade- und Entladezyklen?
• Sind Fehlermeldungen oder Warnhinweise sichtbar?
• Ist die Belüftung der Geräte gewährleistet?
Auch hier gilt: Die Systeme sind weitgehend wartungsfrei – bei Auffälligkeiten einfach den Fachbetrieb kontaktieren.
6. Wartung zahlt sich langfristig aus
Selbst wenn Photovoltaikanlagen sehr wartungsarm sind, lohnt es sich, ein Auge darauf zu haben:
• Lebensdauer verlängern: Kleine Mängel können früh erkannt und behoben werden.
• Ertrag sichern: Saubere, intakte Anlagen liefern konstant hohe Erträge.
• Sicherheit erhöhen: Gerade bei Unternehmen ist die elektrische Sicherheit ein entscheidender Punkt.
7. Unsere Empfehlung – so gehen Sie vor
• Privatkunden: Keine festen Wartungsverträge nötig. Einmal im Jahr Sichtprüfung, bei Auffälligkeiten gezielt den Fachbetrieb rufen.
• Unternehmen: Individuelle Wartungspläne, angepasst an Größe und Standort. Regelmäßige Prüfungen und Ertragsanalysen sind hier sinnvoll.
• Immer: Monitoring nutzen, Erträge vergleichen und die Anlage nicht einfach „vergessen“.
Fazit: Wartung ist wichtig – aber unkompliziert
Photovoltaikanlagen sind wartungsarm und langlebig. Für Haushalte reicht es meist, einmal im Jahr selbst zu prüfen und im Bedarfsfall einen Fachbetrieb einzuschalten. Bei Unternehmen dagegen sind regelmäßige, professionelle Wartungen unverzichtbar, um hohe Investitionen abzusichern.
👉 Tipp: Wer Monitoring, Sichtprüfung und bedarfsorientierte Wartung kombiniert, hat jahrzehntelang Freude an seiner Solaranlage – mit minimalem Aufwand und maximaler Sicherheit.